Sonntag, Februar 11, 2007

Glennkill



Ein Buch über Irland, Drogen, Alkohol, Liebe, Intrigen und natürlich über Mord und Tod. Da könnte man denken: "Ach ja, für einen Krimi nichts weltbewegendes. Ein Krimi halt." Aber dieser Krimi ist anders als andere. Viele kennen sicher diesen Debütroman von Leonie Swann schon. Und irgend jemand aus meinem Bekanntenkreis hatte dieses Buch auch mal erwähnt, er oder sie, ich weiß leider nicht mehr wer es war, erzählte mir von diesem Buch.
Ich als heimlicher Krimi-Fan, der mit "Gott schütze dieses Haus" von Elizabeth George im Genre Krimis so richtig angefangen habe zu lesen, war natürlich sofort angetan von diesem Buch. Denn es geht ja wie gesagt in diesem Roman anders zu als in gewöhnlichen Kriminalromanen. Auf dem Cover steht mitten im dunklen langen Schatte eines Schafes "Ein Schafskrimi". "Was soll denn ein Schafskrimi sein? Gibt es nach der Wortneuschöpfung Ökothriller, nun auch einen Schafskrimi?" Ja, es gibt. Als eigenes Genre wird es sich wohl nicht etablieren, denn es schlicht und einfach und doch genial ein Krimi aus Sicht einer Herde Schafe.
So phantasievoll wie glaubhaft und witzig zu gleich.
Schäfer George Glenn wird scheinbar brutal mit einem Spaten "erstochen". Mit einer ordentlichen Portion Schafslogik macht sich seine Herde ans Werk und bringt Licht ins Dunkle des scheinbar so friedlichen Ortes Glennkill an der irischen Küste. Jedes Schaf mit seinen typischen Charakterzügen macht diese Geschichte so liebenswert und spannend. Die Welt der Menschen wird auf wunderbare Weise beschrieben und immer wieder konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.
Was bleibt einem auch anderes übrig, wenn ein chronisch hungriges Schaf namens Moppel the Whale sich über eine Portion Haschisch herrmacht und, nachdem es mitten auf der Wiese im Stehen in einen grunzenden Schlaf verfallen ist, von zwei unbeholfenen Schafen in den Stall bugsiert wird.

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3 Comments:

At 12 Februar, 2007 12:26, Anonymous Anonym said...

Yay! Das lese ich auch gerade und amüsiere mich tierisch!
Allein für Sätze wie "Othello weidete kühn vorbei." liebe ich das Buch :)

 
At 12 Februar, 2007 13:51, Blogger Bianca said...

Hast du ein Lieblingsschaf? Also mein Favorit ist ganz klar Mopple. Er ist so süß tollpatschig. Ich liebe die Szene wo er sich aus dem Loch im Stall quetscht: "Und dann würde er ewig hier festsitzen und erbärmlich verhungern. Verhungern - er, Mopple the Whale!" Ganz groß!!!

 
At 12 Februar, 2007 16:53, Anonymous Anonym said...

Ich mag sie alle, aber Mopple ist schon der Beste...Die Sichtweise der Schafe generell ist klasse beschrieben. Und das Winterlamm bekommt immer so ein wenig Mitleid, weil es so alleine ist.

 

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