Ein Portrait wird zur Debatte
Fast könnte Laura Himmelreich mir Leid tun. Eigentlich wollte sie Rainer Brüderle gar nicht als Sexist an den Pranger stellen. Sie wollte ihn doch nur als jemanden präsentieren der eigentlich in die 50/60er Jahre passen würde, jemand der als Spitzenkandidat in der heutigen Zeit komisch wirkt, ein Witz eben.
Ich glaube nicht, dass sie eine Sexismus-Debatte starten wollte. Sie wollte Brüderle portraitieren und das eben anhand ihrer Begegnungen innerhalb eines Jahres.
Für sie war diese Begegnung mit Brüderle einfach ein Feature-Einstieg in ihren Artikel.
Ich glaube auch nicht, dass sie sich in dieser Begegnung wirklich ganz schlimm belästigt gefühlt hat. Sonst hätte sie schon längst einen Artikel veröffentlicht gehabt und es nicht als Einstieg in ein Portrait genutzt.
Laura Himmelreich hat die Macht ihrer Sätze unterschätzt, und das, was sie auslösen.
Für sie war es einfach nur ein Portrait. Erst die Leser haben daraus den Vorwurf der Anzüglichkeit als Alleiniges herausgezogen und damit die Sexismus-Debatte gestartet.
Aber genau das hätten Laura Himmelreich und auch Thomas Osterkorn wissen müssen. Und deswegen tut Laura Himmelreich mir nur fast leid. Denn ein letzter Zweifel bleibt, ob es nicht doch alles so gewollt war.
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